Frühlings- und Sommerfotos

Am Wegesrand

Sommer – Sonne - Sonnenblumen

 

 

 

Wer bin ich?

 

 

 

Das Rätsel ist gelöst, nach langer Zeit.

Du bist eine Bernsteinschnecke.

 

 

Von allen einheimischen Landschnecken haben die Bernsteinschnecken die engste Bindung ans Wasser, nie leben sie aber amphibisch, höchstens teilweise auf Pflanzen, die im Wasser stehen.

 

Bernsteinschnecken haben ein zartschaliges, durchsichtiges, im Allgemeinen bernsteinfarbenes Gehäuse, dessen Windung meist sehr klein ist, verglichen mit der stark erweiterten Endwindung. Der Mundsaum eines Bernsteinschneckengehäuses ist scharf und bildet keine Mündungslippe. Zwischen den einzelnen Populationen bestehen starke, oft erbliche, Größenunterschiede, was die Bestimmung der Arten oftmals sehr schwierig macht.

 

Manchmal fallen Bernsteinschnecken durch riesenhaft vergrößerte Fühler auf, die geringelt sind und sich hin und her bewegen. Dieses Phänomen beruht auf einem Befall der Schnecke durch die Larven eines Saugwurms.

 

Dieser parasitische Wurm gehört im weitesten Sinne zu den Plattwürmern , dort zu den Saugwürmern.

 

Ähnlich wie andere Plattwürmer nutzen diese Saugwürmer die Schnecke als Zwischenwirt auf dem Weg zum Endwirt, einem Vogel.

 

Der Vogel verbreitet mit dem Kot die Eier des Saugwurms, die von einer harten Schale umgeben sind. Aus diesen schlüpfen im Wasser die Wimperlarven, die man auch als Miracidien bezeichnet. An diesen infiziert sich eine nahe dem Gewässer lebende Bernsteinschnecke.

 

Vom Verdauungstrakt der Schnecke wandern die Miracidien in die Leber der Schnecke und vermehren sich dort und verwandeln sich in Cercarien. Diese Cercarien sind in Sporocysten gesammelt, langen Schläuchen, die mehrere hundert Cercarien enthalten können.

 

Einer oder mehrere Sporocystenschläuche erstrecken sich durch den Körper der Schnecke bis in die Fühler und beginnen dort, zu pulsieren. Die auffällige Farbe und die Bewegung der Sporocysten lockt Vögel an, die die Fühler der Schnecke abreißen, die sich aufgrund der Größe ihrer Fühler nicht mehr zurückziehen kann, um sich zu schützen.

 

Die Schnecke überlebt den Angrief und die Fühler wachen wieder nach.

 

Im Verdauungstrakt des Vogels wachsen die Cercarien zu fertigen Spulwürmern heran, die sich sexuell fortpflanzen und ihre Eier legen. Mit den Ausscheidungen des Vogels werden die Eier des Saugwurms verbreitet und können auf wassernahen Pflanzen weitere Schnecken infizieren.

 

Quelle: http://www.weichtiere.at